Wickeln
Immer gut gewickelt
0-12 Monate cc by-nc-nd11.07.2024
Babys fühlen sich in einer frischen Windel besonders wohl. Beim Wickeln genießen sie es, gestreichelt zu werden, sich zu „unterhalten“ und nackt zu strampeln.
Der richtige Griff zum Wickeln
Gerade in den ersten Wochen gehört das Wickeln zu den intensiven Momenten, in denen Sie sich mit Ihrem Baby austauschen und es sich mit Ihnen „unterhalten“ kann. Ihr Baby wird es genießen, dabei gestreichelt und liebkost zu werden, nackt oder nur mit einer Windel bekleidet strampeln zu können, mit seinen Füßen und Händen zu spielen und Ihren aufmunternden Worten zu lauschen.
Das Baby kann in Ihr Gesicht schauen, spürt Ihre Zuwendung und reagiert kräftig strampelnd und gestikulierend, bald auch schon munter „brabbelnd“ auf die Beschäftigung mit ihm. Dabei lernen Sie sich gegenseitig immer besser kennen und werden vertraut miteinander. Nehmen Sie sich deshalb immer genügend Zeit zum Wickeln – auch wenn es bei mehr als 2000 Wickelprozeduren im Jahr sicher manchmal auch schnell gehen muss. Das ist kein Problem, wenn es dann beim nächsten Mal auch wieder mit mehr Zeit und Ruhe zugeht.
Damit sich Ihr Baby aber auch beim Wickeln selbst wohlfühlen kann, sollten Sie es zum Wechseln der Windel und zum Säubern fest und sicher anfassen. Sie heben den Po leicht an, indem Sie mit der rechten Hand den (von Ihnen aus) linken Oberschenkel des Babys umfassen und im Hüftgelenk beugen, während das andere Bein auf Ihrem Unterarm liegt. Entsprechend mit der linken Hand umfassen Sie den anderen Oberschenkel. Achten Sie dabei darauf, die Wirbelsäule nicht zu stark zu krümmen oder den Nacken des Säuglings einzuknicken.
Alternativ können Sie Ihr Kind auch in Hüfthöhe anfassen und auf die Seite drehen. In dieser Position liegt das Baby bequem, und Sie erreichen problemlos alle zu säubernden Stellen. Legen Sie die Windel anschließend neben das Baby und drehen Sie dieses wieder zurück auf die Windel.
Wickeln in Seitenlage ist besonders bei Babys zu empfehlen, die regelmäßig unter Koliken leiden und daher am Bauch besonders empfindlich sind. Bei dieser Wickelweise wird der Bauch nicht unnötig eingeengt und gekrümmt.
Welche Windel soll es sein?
Wiederverwendbare Stoffwindeln oder Einmalwindeln? Für welche Windeln Sie sich auch entscheiden – für Ihr Baby müssen sie drei Grundbedingungen erfüllen:
Windeln müssen Urin und Stuhl aufnehmen.
Sie müssen auslaufsicher sein.
Das Kind muss sich damit wohlfühlen.
Einmalwindeln
Einmal- oder Wegwerfwindeln erfüllen alle Anforderungen, kosten jedoch mehr und füllen rasch den Mülleimer:
Sie saugen den Urin auf und halten ihn im Saugkörper zurück. Hierdurch bleibt die Haut Ihres Babys weitgehend trocken.
Wenn Stuhl dazukommt, gibt es so gut wie keine Vermischung mit Urin. Hierdurch vermindert sich die Bildung von Ammoniak aus Harnstoff und Stuhl, der wunde Pos und Windelausschlag verursacht.
Höschenwindeln halten außerdem dicht, sodass die Kleidung meist trocken bleibt und Stuhl und unliebsame Keime nicht nach außen dringen.
Das Wickeln gelingt problemlos und rasch.
Wichtig bei Einmalwindeln ist die richtige Größe. Sie müssen sicher sitzen und gut schließen, ohne dass Ihr Baby beim Strampeln eingeengt wird.
Stoffwindeln
Wenn Sie lieber waschbare Stoffwindeln verwenden möchten, brauchen Sie etwa 20 Stück mit Verschluss und Windeleinlagen/Windelvlies – es gibt hier verschiedene Systeme. Für die Außenverpackung können Sie ein kurzes Überhöschen nehmen, das luftdurchlässig sein sollte. Stoffwindeln gelten als atmungsaktiver – um den Preis eines eventuell weniger dichten Außenabschlusses und einer etwas geringeren Saugfähigkeit.
Wie Sie Ihr Baby richtig breitwickeln und die Tücher zusammenschlagen, lassen Sie sich am besten von einer Kinderkrankenschwester oder einer Hebamme zeigen. Das Windelpaket darf nicht zu locker, aber auch nicht zu fest sitzen.
Zum Waschen kommen die vorher ausgespülten Windeln, wenn nicht anders angegeben, in den Kochwaschgang (95 °Celsius) der Waschmaschine. Desinfektionsmittel brauchen Sie nicht dazuzugeben. Möglicherweise bieten Wäschereien in Ihrer Nähe auch einen Windel-Service an.
Weitere Tipps zum Wickeln
Um Hautentzündungen vorzubeugen, sollten Sie die Windeln so oft wie möglich und möglichst sofort nach jedem Stuhlgang wechseln. Das kann anfangs gerne dreimal täglich und häufiger eine volle Windel und sechs- bis achtmal nasse Windeln bedeuten.
Gerade junge Säuglinge machen die Windel häufig während der Mahlzeit voll. Am besten wechseln Sie die Windel deshalb erst nach den Mahlzeiten – es sei denn, sie ist bereits sehr voll.
Lassen Sie Ihr Baby nie allein oder in der Obhut eines älteren Geschwisterkindes auf dem Wickeltisch zurück, und halten Sie alle Pflege-Utensilien außerhalb seiner Reichweite.
Unterwegs ist nahezu jeder Platz zum Windelwechseln gut: auf einer Bank, einem Tisch oder bei wärmerem Wetter auch schon mal auf einer Wiese. Fragen Sie in Gaststätten und anderen öffentlichen Orten nach einem geeigneten Wickelplatz. Die Wickeltasche sollte deshalb immer dabei sein.
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, kindergesundheit-info.de, Das Baby richtig wickeln | kindergesundheit-info.de CC BY-NC-ND