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Medikamentensucht

Medikamente können süchtig machen, wobei eine Medikamentensucht vor allem dann entsteht, wenn Medikamente, die eigentlich der Heilung dienen, missbräuchlich verwendet werden. Das Austesten bzw. Überschreiten der eigenen Grenzen ist Teil der Entwicklung hin zum Erwachsensein, weshalb das Experimentieren mit Medikamenten (z.B. Schlaf-, Grippe oder Hustenmitteln) gewöhnlich, aber bei Jugendlichen aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Körperentwicklung besonders bedenklich und mit gesundheits- bzw. suchtgefährdenden Risiken verbunden ist.

Einstieg in die Abhängigkeit bietet zumeist die Verschreibung rezeptpflichtiger Medikamente seitens des Arztes, wobei vor allem folgende Medikamentgruppen eine Suchtgefahr aufweisen:

1. Schmerzmittel (z.B. Paracetamol, Codein)

2. Nasensprays und –tropfen

3. Beruhigungsmittel bzw. „Tranquilizer“ (z.B. Valium, Lorazepam)

4. Schlafmittel (z.B. Zopilcon, Benzodiazepine)

5. Aufputschmittel (z.B. Ritalin, Psychotonika)

Die Gründe für den missbräuchlichen Gebrauch von Medikamenten fallen sehr unterschiedlich aus, so zum Beispiel, weil das Medikament vom behandelnden Arzt nicht rechtzeitig abgesetzt wurde oder weil der Betroffene sich durch das Medikament eine Leistungssteigerung verspricht.

Sollte Ihr Kind bereits Medikamente missbrauchen suchen Sie zu einem guten Zeitpunkt das Gespräch. Bleiben Sie während des Gesprächs am besten ruhig und positiv. Bieten Sie Ihrem Kind ein offenes Ohr und sprechen Sie gerne auch von sich und Ihren eventuellen Erfahrungen mit (psychoaktiven) Medikamenten. Treten Sie mit dem behandelnden Arzt Ihres Kindes in Verbindung und sprechen Sie Ihren Verdacht auf die Medikamentensucht offen an. So können Sie aktiv nach geeigneten Möglichkeiten für eine Suchtentwöhnung suchen und diese im Rahmen eines weiteren ärztlichen Gesprächs, zusammen mit Ihrem Kind, detailliert besprechen und durchgehen. Treffen Sie daneben gegebenenfalls Vereinbarungen mit Ihrem Kind über Belohnungen dafür, wenn es den Konsum beendet.

Sollten Sie für sich oder Ihre Kinder Hilfe oder weitere Informationen einholen wollen wenden Sie sich an die aufgeführten Ansprechpartner.

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