Körperpflege und Hygiene beim Baby
Die erste Pflege wird Ihr Baby bereits in der Entbindungsklinik erfahren. Kurz nach der Abnabelung wird das Baby gesäubert. Der Nabelschnurrest trocknet dann schnell ein. Vielleicht zeigt ihnen die Schwester auf der Entbindungsstation wie der Nabel gepflegt wird. Auf jeden Fall tut dies aber die Nachsorgehebamme daheim. Lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn die Methoden nicht übereinstimmen. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. In den meisten Fällen fällt der Nabel in den ersten sieben Tagen nach der Entbindung ab. Manchmal braucht es etwas länger. Vertrauen Sie hier auf Ihre Hebamme. Sie behält den Nabel im Blick und schickt sie, wenn etwas nicht stimmen sollte zum Kinderarzt.
Was muss grundsätzlich bei der Babypflege beachtet werden?
Auch wenn das Baby, wenn es gestillt wird, in den ersten drei Monaten den Nestschutz genießt, also von den mütterlichen Antikörpern profitiert, gilt es dennoch ein paar einfache Regeln zu beachten, um es darüber hinaus zu schützen:
Sie selbst, aber natürlich auch andere, die Ihr Kind anfassen, sollten saubere Hände haben (Hände waschen mit Seife sollte hier Pflicht sein)
wenn Ihr Baby Hautverletzungen hat, sollten Sie diese sorgfältig behandeln. Wenn der Nabel noch nicht abgefallen ist, dürfen Sie Ihr Kind trotzdem baden. Sie sollten ihn danach allerdings sorgfältig reinigen und trocknen - oft gelingt dies gut mit einem Fön.
Geben Sie Ihr Baby nur gesunden Menschen in den Arm.
Ihre Wohnung sollten Sie häufig lüften. In warmen, ungelüfteten Räumen sammeln sich Bakterien und Keime.
Bitte wechseln Sie häufig die Bettwäsche des Babys.
Stillen oder Flaschennahrung, auf welche Hygiene ist zu achten?
Da die Abwehrkräfte bei Babys noch nicht so gut funktionieren wie bei uns Erwachsenen und sich die Kleinen also erst an Keime gewöhnen müssen, gibt es bestimmte Hygieneregeln beim Stillen bzw. Fläschchen geben, auf die geachtet werden müssen.
Wenn Sie Ihr Kind stillen, achten Sie bitte auf Folgendes:
Nutzen Sie stets ein steriles Pumpset und einen sterilen Milchbehälter, wenn Sie Ihre Brüste abpumpen (weil sie nach dem Stillen zum Beispiel noch sehr prall sind).
Die Reinigung in der Spülmaschine ist möglich, besser ist noch das Auskochen der Geräte und Behälter oder die Verwendung eines Sterilisators.
Waschen Sie stets vorher Ihre Hände gründlich mit Seife.
Ernähren sie Ihr Kind mit Flaschenmilch, achten Sie bitte auf Folgendes:
Spülen Sie nach jeder Mahlzeit die Flasche und den Sauger heiß aus; es gibt extra Flaschenbürsten, mit denen sich auch Milchreste in den Ecken entfernen lassen. Milchreste sind ein sehr guter Herd für Keimbildung!
Flasche und Sauger fünf bis zehn Minuten lang auskochen. Nehmen Sie genügend Wasser. Es eignen sich auch Sterilisatoren.
Stellen Sie die gereinigten Flaschen und Sauger auf ein sauberes, frisches Küchentuch zum Trocknen.
Wechseln Sie den Sauger, ebenso wie den Schnuller ca. alle vier Wochen aus.
Muss das Baby täglich gebadet werden?
Tägliches Baden ist nicht nötig. Es greift den natürlichen Schutzmantel der Haut zu sehr an. Wenn Sie Ihr Baby täglich Waschen, so reicht das. Kontrollieren Sie bitte dabei alle Hautfalten Ihres Baby sehr gründlich. Denn hier sammelt sich Talg und Milchreste (am Hals) an, was zu wunden Stellen führen kann.
Was ist beim Baden/Waschen des Babys zu beachten?
Ihr Baby benötigt keine Badezusätze oder Seife. Klares Bade- oder Waschwasser genügt. Evtl. möchten Sie etwas Muttermilch hinzufügen. Dies unterstützt den natürlichen Schutzfilm der Haut.
Achten Sie darauf, dass
die Wassertemperatur 37 Grad beträgt und der Raum, in dem das Baby gebadet oder gewaschen wird, ca. 22 Grad oder wärmer ist.
Sie mit dem Waschen bei den Augen beginnen, und zwar von außen nach innen darüber wischen, dann nacheinander Gesicht, Kopf, Hals, Arme, Hände, Bauch, Rücken, Beine und Füße waschen. Po und Genital sollten erst am Schluss gereinigt werden, da sonst die Keime am restlichen Körper verteilt werden.
Sie zum Abtrocknen ein vorgewärmtes Badetuch oder Handtuch bereit legen. Rubbeln Sie Ihr Kind nicht zu kräftig damit ab. Reiben Sie vorsichtig, aber bestimmt Ihr Kind trocken. Je sicherer Sie Ihr Kind in den Händen halten, desto sicherer fühlt sich Ihr Kind und hat Spaß am Bad. Trocknen Sie sorgfältig die Hautfalten!
Sie beim Jungen nicht die Vorhaut des Penis zurückschieben. Sie sitzt noch fest.
Sie beim Mädchen von der Scheide in Richtung Po waschen, damit keine Keime in die Vagina gelangen.
Wie oft muss ein Säugling gewickelt werden?
Der Po kann im wahrsten Sinne des Wortes der wunde Punkt bei einem Säugling sein. Insgesamt ist die Babyhaut zart und dünn. Das macht sie anfällig für Bakterien. Sie (und übrigens auch Pilze) vermehren sich besonders schnell in einer feuchtwarmen Umgebung. Eine nasse Windel ist also der ideale Nährboden dafür.
Selbstverständlich muss nach jedem Stuhlgang die Windel gewechselt werden. Ansonsten wickeln Sie Ihr Baby etwa alle drei bis vier Stunden.
Babys Ohren, Nase, Nägel, Zähnchen, wie werden sie gepflegt?
Wattestäbchen haben in einem Babyohr nichts zu suchen! Man kann damit sehr leicht das Trommelfell verletzen. Außerdem wird der Ohrenschmalz damit eher tiefer in das Ohr geschoben und ein Schmalzpfropfen wird gebildet. Nutzen Sie einen feuchten oder mit Öl getränkten Wattebauch zum reinigen. Das reicht vollkommen aus.
Nutzen Sie Wattestäbchen auch auf keine Fall für die Babynase. Die Verletzungsgefahr ist hier enorm. Baynasen reinigen sich von selbst durch Niesen. Dies tun sie ständig und hat somit nichts mit einem Schnupfen zu tun.
Schneiden Sie nicht zu früh Babys Nägel. Sind die Fingernägel zu lang, ziehen Sie Ihrem Neugeborenen ein Paar Söckchen über die Hände. Wenn möglich, sollten Sie ca. vier Wochen warten, bis Sie die Fingernägel zum ersten Mal schneiden. Die Fußnägel werden erst nach einigen Monaten geschnitten.
Sobald das erste Zähnchen da ist, muss dieses auch geputzt werden. Es gibt hierfür bestimmte Fingerlinge und Zahnbürsten, die sie nutzen können. Wenn sie hier eine feste Routine etablieren, haben Sie langfristig einen Nutzen davon. Lassen Sie ihr Baby stets mit Ihnen die Zähne mitputzen, so gewöhnt es sich an feste Zähneputzzeiten.